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Schulalltag im Murtal : Herausforderungen zwischen Druck und Erschöpfung

Schulalltag: Zwischen Leistungsdruck, Müdigkeit und Zeitmangel

Die Schule soll ein Ort des Lernens, der Entfaltung und der sozialen Begegnung sein. Doch für viele Schülerinnen und Schüler ist sie zunehmend zu einer Herausforderung geworden. Lange Schultage, Zeitdruck und ständige Überprüfungen hinterlassen ihre Spuren – Müdigkeit, Motivationslosigkeit und Stress sind die Folge. Aber woran liegt das, und wie können die Jugendlichen im Murtal unterstützt werden?

Nachlassende Konzentration – ein tägliches Phänomen

Im Laufe eines langen Schultags spüren viele Schülerinnen und Schüler, wie ihre Konzentration abnimmt. Viktoria, eine 15-jährige Schülerin aus Judenburg, berichtet: „Am Anfang des Tages bin ich noch voll dabei, aber spätestens nach der Mittagspause fällt es mir schwer, mich zu konzentrieren.“ Ein typisches Problem, das viele Jugendliche erleben. Besonders nach Fächern, die hohe geistige Anstrengung erfordern, wie Mathematik oder Physik, lässt die Aufmerksamkeit merklich nach. „Manchmal fühlt es sich an, als würde ich die Stunden nur noch absitzen,“ fügt Viktoria hinzu.

Motivationslosigkeit nach einem langen Schultag

Das Gefühl der Erschöpfung setzt sich oft auch nach der Schule fort. „Wenn ich nach Hause komme, habe ich keine Energie mehr, mich hinzusetzen und für Prüfungen zu lernen oder Hausaufgaben zu machen,“ erzählt Max, ein Schüler aus Knittelfeld. Die langen Schultage rauben nicht nur die Energie, sondern auch die Motivation. Die Erwartungen sind hoch, doch die Schüler fühlen sich oft alleingelassen.

Zeitdruck und Deadlines: Keine Zeit zum Durchatmen

Ein weiterer Stressfaktor sind die engen Deadlines bei Hausübungen und Projekten. Die Schülerinnen und Schüler berichten, dass sie kaum Zeit haben, um sich auf die einzelnen Aufgaben zu konzentrieren. „Es kommt ständig etwas Neues, das gemacht werden muss. Da bleibt keine Zeit, um mal tief durchzuatmen,“ erzählt Luca, der das Gymnasium in Judenburg besucht. Auch die Wochenenden sind oft mit Lernstoff vollgepackt, sodass die Freizeit und Erholung auf der Strecke bleiben.

Freizeit und Schlaf – zwei Mangelgüter

Viele Schülerinnen und Schüler im Murtal klagen über die mangelnde Freizeit. „Lange Schultage, Hausaufgaben, dann noch Nachhilfe oder Hobbys – da bleibt kaum Zeit für mich selbst,“ beschreibt Leticia die Situation. Die wenige Freizeit, die bleibt, wird oft für Schlafopfer gebracht, denn der Druck, alles rechtzeitig zu erledigen, ist zu groß. Das führt jedoch zu einem Teufelskreis: Wenig Schlaf führt zu mehr Müdigkeit und schlechterer Leistungsfähigkeit, was den Stress weiter erhöht.

Leistungsdruck und Zukunftsängste – ein Teufelskreis

Ein weiterer Faktor, der die Schüler belastet, ist der zunehmende Leistungsdruck. „Man hat ständig das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Die Anforderungen steigen und manchmal fühlt es sich an, als würde alles zu viel werden,“ erzählt Sarah. Auch die Lehrer, die unter großem Druck stehen, alle Lerninhalte bis zu den Prüfungen durchzunehmen, tragen ungewollt zur Stresssituation bei. Manche Schüler fühlen sich von dem Druck überwältigt und haben Angst vor der Zukunft. Ein weiterer Ansatz wäre es, den Schülern Techniken zur Stressbewältigung näherzubringen. „Es wäre gut, wenn man lernen würde, wie man mit dem ganzen Druck besser umgehen kann,“ schlägt Viktoria vor. Mehr Zeit für Erholung und ausreichend Schlaf wären ebenfalls wichtige Maßnahmen, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu erhalten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Schulalltag im Murtal für viele Jugendliche eine große Herausforderung ist. Der anhaltende Leistungsdruck, die vielen Deadlines und der Schlafmangel führen zu Erschöpfung und Demotivation. Es ist an der Zeit, über Entlastung und Unterstützung für die Schüler nachzudenken, damit Schule wieder ein Ort wird, an dem Lernen und persönliche Entwicklung im Mittelpunkt stehen.

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